9. Punkt: Revierpark Gysenberg (Freizeit- und Erholungszentrum)
(aus: Broschüre Revierpark Gysenberg, hg. v. Herne GmbH)
Lage
Der Revierpark Gysenberg (32 ha groß) säumt den 75 ha großen Gysenberger Wald auf seiner Nordseite und liegt im Stadtteil Sodingen. Die Stadt Herne hatte den Gysenberg von dem Grafen von und zu Westerholt im Jahr 1927 gekauft, um ihn im Jahr der Eingemeindung Sodingens 1928 der Herner Bevölkerung als Stadtwald zu übergeben. Mit der Anlage eines Tierparks 1934 begann der Ausbau zum Naherholungsgebiet.
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Repräsentativer Aufgang zum Löwenzwinger
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Tierpark ab 1934 mit Zwinger
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Fotos: Stadt Herne
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Beschreibung der Angebote
Der Gysenbergpark ist das größte Freizeit- und Sportzentrum in Herne. Es bietet vielfältige Aktivitäten für Jung und Alt zu kostengünstigen Preisen.
Wer nicht sportlich aktiv werden möchte, kann die schön angelegte Grünanlage auch für Spaziergänge nutzen.
Hier stellen wir Ihnen diese verschiedenen Angebote des Parks vor.
Die Außenanlage
Die gesamte Gysenbergpark-Anlage befindet sich in einem ca. 100 ha großen Waldgelände. Dieses wird von vielen Menschen als Erholungsgebiet genutzt.
Die Wiesen der schönen Grünanlage eignen sich bei gutem Wetter zum Picknick, von vielen werden diese auch als Fußballplatz genutzt.
Der Park bietet verschiedene Jogging-Strecken von insgesamt 21 km, die nach Länge und Schwierigkeitsgrad eingeteilt sind. Die Jogger finden fünf verschiedene Strecken mit einer Länge von 1,4 - 9,6 km mit entsprechend anspruchsvollem Streckenprofil. Übersichtspläne findet man am Lago Parkplatz und am Parkeingang neben der Sporthalle und hier:
Es gibt viele verschiedene Kinderspielplätze mit Sandkästen, Klettergerüsten, Rutschen, Schaukeln usw.
Der Minigolfplatz (Tel.: 02323/64513) und die Go-Kart Bahn (Tel.: 02323/64513) sind nur bei guter Witterung geöffnet.
Der Gysenbergpark besitzt auch einen eigenen Tennisplatz. Dieser ist aber nur vom 1. März bis zum 31. Oktober bespielbar und kann für 5 € pro Stunde gemietet werden.
Das Sportzentrum
(Tel.: 02323/969-152)
Das Sportzentrum hat ein professionell eingerichtetes Fitnesscenter mit einer Kraftsportanlage sowie Squashhallen und weiteren Hallen. Außerdem können ca. 50 verschiedene Sportkurse und Sportarten ganzjährig besucht werden .
In der zum Park gehörenden Sporthalle werden verschiedene Kurse für alle Altersklassen angeboten.
Hier einige Beispiele:
- Ski - Gym
- Aerobic
- Callanetics
- Tae-Bo
- Autogenes Training
- Rückengymnastik
Und noch vieles mehr.
Will man keinen Kurs belegen, sondern seinen eigenen Lieblingssport in der Halle ausüben, so kann man die Halle mieten.
Für die Leute, die es etwas kälter mögen, gibt es die große Eislaufhalle.
In der Eislaufhalle kann man im Winter Eislaufen und außerdem der Herner Eishockeymannschaft, die in der Regionalliga NRW spielt bei Heimspielen zusehen.
Die Halle kann außerdem für Konzerte und andere Veranstaltungen das ganze Jahr über genutzt werden. Anschließend kann man in dem dortigen Restaurant speisen.
Öffnungszeiten:
Montag - Freitag: 10:00 - 12:30 Uhr
Dienstag - Freitag: 16:00 - 18:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 10:30 - 17:00 Uhr
Etwas Besonders:
Jeden Samstag findet von 20:00 - 23:00 Uhr eine große Eisdisco statt.Wer keine eigenen Schlittschuhe besitzt, kann diese vor Ort leihen.Für Jugendliche gibt es ermäßigte Eintrittspreise. Ein großes Sonderangebot ist die Familienkarte. Aktuelle Preise bitte erfragen.
Der Tierpark
(Tel.: 02323/ 64453)
Besonders beliebt bei den jüngeren Gästen ist der Tierpark. Hier leben Kaninchen, Esel und Pferde, sowie einige andere Tiere, die im Streichelzoo untergebracht sind. Der Streichelzoo ist in einer Naturlandschaft zu finden und wie eine Art Bauernhof aufgebaut. Dort können einheimische Tiere angefasst, betrachtet und gefüttert werden. Dies hat auch einen pädagogischen Hintergrund. Vor allem Schulkinder sollen hier viel über die Tiere und deren Haltung lernen.
Pfiffikus
(Tel.: 02323/969-159)
Für die kleinsten Gäste ist auch gesorgt. Der "Pfiffikus" bietet vom Kindertheater bis hin zu Spielfesten im Park viele Angebote und Aktionen für Kinder.
Das Freizeithaus
(Tel.: 02323/965151)
Angeboten werden Kurse, Ausstellungen, Konzerte, Theater und die Möglichkeit, Räume für selbstorganisierte Veranstaltungen zu nutzen.
(Tel.: 02323/969-0)
Sehr beliebt ist das LAGO. Es ist kein gewöhnliches Schwimmbad, sondern bietet eine Vielzahl von weiteren Möglichkeiten. Es gibt einen ca. 10.000 Quadratmeter großen Saunagarten mit verschiedenen Saunen, einem künstlichem Wasserlauf, einem Teich, frisch angelegten Beete, zahlreichen Ruheplätzen mit Liegen, Stühlen und Strandkörben, die für Entspannung und Erholung fernab von Stress und Hektik sorgen.
Als weitere Ergänzung werden im Innen- und Außenbereich Solesprudelbecken und Bewegungsbecken angeboten. Das 34 Grad warme Wasser bietet Entspannung, gerade in den Herbst- und Wintermonaten. Die drei Erholungsbecken machen dies ebenfalls möglich.
Für den Spaßfaktor sorgt ein Wellenbad sowie die 100 Meter lange Riesenwasserrutsche.
Luftbild
aus: www.gysenberg.de
Mehrere Außenbecken bieten vor allem in den Sommermonaten eine Erfrischung für Jung und Alt.
In dem kleinen Restaurant mit einer Sonnenkuppel können Hunger und Durst gestillt werden. Danach kann man sich auf der großen Liegewiese ausruhen und den Tag genießen.
Für Anfänger werden Wassergewöhnungs- und Schwimmkurse angeboten. Interessierte können an Aquagymnastik sowie weiteren Kursen teilnehmen.
Zitat der Homepage "www.gysenberg.de": "Das LAGO ist wie ein vitalisierender Gesundbrunnen - hochmoderne Ganzkörper-Solarien und Gesichtsbräuner oder die kostenlose Rotlichtbestrahlung sorgen für wahre Wunder!"
Revierpark Gysenberg - ein Rückblick
Das Ruhrgebiet bildet in Europa den größten Wirtschaftsraum. Als statistische und räumliche Grundlage des Ruhrgebietes wird das Verbandsgebiet des "Kommunalverbandes Ruhrgebiet" (KVR) mit Sitz in Essen angesehen. 1920 wurde dieser bereits als "Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk" gegründet. Ab Oktober 2004 firmiert der KVR unter der Bezeichnung Regionalverband Ruhrgebiet (RVR): 53 selbstständige Gemeinden umfassen das Gebiet. Elf kreisfreie Städte (Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Hamm, Herne, Mühlheim und Oberhausen) sind im Kommunalverband zusammengeschlossen sowie die Kreise Recklinghausen, Ennepe-Ruhr, Unna und Wesel mit den kreisangehörigen Gemeinden.
(aus: Das Ruhrgebiet. Landeskundliche Betrachtung des Strukturwandels einer europäischen Region, hg. vom Kommunalverband Ruhrgebiet. Essen 2002 S. 72)
Seit den 1970/80er Jahren wurden vom Kommunalverband Ruhrgebiet bzw. von seinem Vorgänger Siedlungsverband Ruhr (SVR 1920 bis 1979) neun Freizeitanlagen zwischen Xanten (Freizeitzentrum) und Hamm (Maximilianpark) geschaffen. Fünf von ihnen realisierten die Ruhrgebietsplaner bewusst als Revierparks in der Emscherzone:
| - Duisburg: Revierpark Mattlerbusch - Oberhausen / Bottrop: Revierpark Vonderort - Gelsenkirchen / Essen: Revierpark Nienhausen - Herne / Castrop / Bochum: Revierpark Gysenberg (erster Park von 1970) - Dortmund: Revierpark Wischlingen |
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Die Emscherzone ist die dichtest besiedelte Zone im Ruhrgebiet. Sie wurde am stärksten von der großflächigen Montanindustrie umgestaltet, so dass den hier arbeitenden Menschen nur wenig Raum für naturnahe Erholung und Freizeitgestaltung übrig blieb.
Die Revierparks liegen an den Stadtgrenzen, um einen möglichst großen Einzugsbereich ohne teure Mobilitätskosten für die Besucher abzudecken. Die Arbeitslosigkeit ist in der Emscherzone am höchsten. Die finanziell abgestuften Freizeitangebote entsprechen den niedrigen Einkommen des größten Teils der Bevölkerung. Viele Angebote sind auch erfreulicherweise kostenlos.
Die Revierparks stehen für den Strukturwandel in der Emscherzone. Der Rückzug der Montanindustrie aus der Emscherzone (Die letzte fördernde Zeche in Herne "Friedrich der Große / Mont Cenis" wurde 1978 stillgelegt) offenbarte besonders im Freizeitangebot erhebliche Standortnachteile im Vergleich mit anderen konkurrierenden Regionen. Dieses Strukturdefizit galt es, möglichst schnell zu beseitigen.
Nicht zuletzt ist der wirtschaftliche Impuls eines solchen Freizeitparks für die regionale Wirtschaft von Bedeutung; denn es vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht größere Investitionen fällig werden, um dem sich schnell wandelnden Freizeitverhalten mit entsprechend attraktiven Angeboten gerecht zu werden. Im Revierpark Gysenberg sind 70 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt. Außerdem ist er einer der großen Energie- und Wasserabnehmer der Stadt. So hat sich bewahrheitet, was der WAZ-Redakteur Jan Kondring 1967 zusammenfassend schrieb: "Unsere Stadt wird durch diesen Park wie ein Magnet wirken; das wird sich wirtschaftlich auswirken. Wichtiger jedoch ist, dass sich ihr Wohn- und Freizeitwert erheblich vergrößert." (zit. nach Revierpark Gysenberg 1984,S. 50)
Die Anreise
Die Anreise kann mit dem eigenen PKW oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen.
Mit dem PKW gelangt man über die Autobahnen A40, A42 oder A43 zum Freizeitpark. Nach Verlassen der Autobahn über die Abfahrten Herne-Eickel oder Herne-Börnig weisen gut ausgeschilderte Straßen zum Revierpark.
Wer mit dem Zug fahren möchte, steigt am Bf Herne aus und fährt ab dort mit den Bus-Linien 323 oder 333 weiter. Die Busse bringen die Gäste direkt bis auf das Parkgelände.
Literatur:
Kommunalverband Ruhrgebiet, Stadt Herne (Hg.): Herne. Großer Kultur- und Freizeitführer Ruhrgebiet, bearbeitet von Manfred Bourrée. Band 9, 2.Auflg. Bochum 1987, S.41-43
Revierpark Gysenberg in Herne GmbH (Hg.): Der Gysenberg. Vom Rittersitz zum Revierpark. Die Geschichte einer Herner Gemarkung von Dirk Meyhöfer. Heidelberg 1984
Bearbeitet von
Linda Lindemann (KAFM, 2004)
Mona Probst (KAFM, 2004)
Jeannine Retzlik (KAFM, 2003)
