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2. Punkt: Das Wasserschloss Strünkede

Die Geschichte des Wasserschlosses Strünkedes

Das Schloss Strünkede mit seiner zwei Hektar großen Parkanlage liegt in der Emscherniederung 50m über dem Meeresspiegel im Herner Stadtteil Baukau. Das nur noch zum Teil erhaltene Gräftensystem um die Schlossanlage mit Vorburg, Kapelle und ehemaliger Mühle war früher durch den Strünkeder Bach gespeist worden.

Das Wasserschloss Strünkede wird heute mit dem Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel sowie der Städtischen Galerie im Schlosspark Strünkede als Emschertal-Museum genutzt.
Erstmalig schriftlich erwähnt wird der Name Strünkede im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit im Jahr 1142. Strünkede geht auf das mittelhochdeutsche Wort ,,strunk" zurück ("gerodeter Baum"). Die heutige Schlossanlage präsentiert sich dem Besucher als frühbarockes Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Die Vorgängerbauten waren Wallburganlagen des 11./13. Jahrhunderts, wobei die Burg wie das spätere Schloss auf Eichenpfählen im Sumpf der Emscherniederung erbaut wurden. Im Jahre 1263 wohnte nachweislich Gerlach von Strünkede mit drei von ihm abhängigen Rittern in der Burganlage, die zu diesem Zeitpunkt als Offenhaus galt. Im 14. Jahrhundert hatte die Burg Wälle, Gräben, Festungen und Vorburgen, die als "einer Stadt ähnlich" charakterisiert, leider aber sehr oft belagert und zerstört wurden. Der Grund waren die vielen vergeblichen Versuche der Strünkeder, die Unabhängigkeit gegenüber ihren Lehnsherren zu erstreiten.

Originalgroesse

Die Schlossansicht
Foto: E. Wührl (10/1987)

 

 

Das heutige Schlossgebäude geht baugeschichtlich bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts zurück, als mit dem Bau des Eckpavillons begonnen wurde. Im 16. Jahrhundert folgte der Nordostflügel und im 17. Jahrhundert der Südwestflügel. Im 18. Jahrhundert jedoch erlosch die Linie des Geschlechts Strünkede (1777). Danach ging das Schloss in den Besitz der Familie Forell über, die es an die Harpener Bergbaugesellschaft verkaufte (1900). Seit 1938 diente das Schloss als Emschertal-Museum und schließlich übernahm es die Stadt Herne 1948. Nach einer großen Restaurierung in den Jahren 1975 bis 1980 wurde das Schloss nach Vorbildern aus der Renaissance verputzt und erhielt seine gelbe unverkennbare Farbe.
Von seiner historischen Innenausstattung ist leider bis heute kaum noch etwas übrig geblieben, da das meiste bei den Umbauten im 19. und 20. Jahrhundert verloren gegangen ist.

 

Originalbild

Schlossanlage um 1750
(Modell im Museum)
Foto: E. Wührl
(4/2003)

Das Grabdenkmal des Jobst von Strünkede

Originalgroesse

Das Grabmal von Jobst von Strünkede (1551-1602) wurde von seiner Frau Henrica von Hatzfeld gestiftet. Es zeigt neun Personen: Jobst von Strünkede, seine Frau Henrica, die drei Söhne und die vier Töchter. Die Personen sind gemäß der damals aktuellen spanischen Mode gekleidet. Jobst von Strünkede war in diplomatischen Diensten für die Herzöge von Mark und Kleve in ganz Europa tätig. Nach dem Tod seines Vaters wurde er von diesen mit dem Schloss Strünkede belehnt. Obwohl als Grabmal entworfen, wird die Großfamilie in aufrechter Haltung als sehr selbstbewusst dargestellt.


 

Grabmal des Jobst von Strünkede
(im Museum) Foto: E. Wührl (4/2003)

 

Das Emschertal-Museum Schloss Strünkede

Karl Brandt, der Vater des Museums

Karl Brandt kaufte das Grabdenkmal der Familie Jobst von Strünkede zurück. Er war ein großer Sammler und stellte der Stadt Herne seine Sammlungen zur Verfügung. Durch sein großes Engagement auch bei Ausgrabungen bestellte ihn die Stadt zum Verwalter des Museums und 1936 zum hauptamtlichen Museumsleiter. Nach und nach und mit viel Geschick baute er das Museum aus, trug detailliert die ausgegrabenen Exponate zusammen, erwarb Keramik und antike Stücke und verfasste über seine Arbeiten mehr als 650 Beiträge.
Zielstrebigkeit und Fleiß waren Tugenden, die ihn auszeichneten. Die Stadt Herne widmete ihm den Straßennamen ,,Karl-Brandt-Weg".

Was gibt es zu sehen? Im Schloss werden über das ganze Jahr verschiedene Ausstellungen angeboten.

· Ur- und Frühgeschichte

Die Funde aus der Ur- und Frühgeschichte stammen von Ausgrabungen aus Herne und seinen Nachbarstädten.
Die Ausstellungsfläche Altsteinzeit präsentiert prähistorische Funde wie zum Beispiel Jahrtausend alte Knochen vom Mammut, von Wollnashörnern oder Pferden.
Aus der Jungsteinzeit stammen Werkzeuge wie Beile und Klingen, mit denen die Neandertaler ihre Häuser bauten und mit denen sie jagten.
Die Abteilung Frühgeschichte zeigt sehr eindrucksvoll das Grab eines fränkischen Herrn aus Herne aus der Zeit 600 n. Christus.


· Die vorindustrielle Epoche

Im Erdgeschoss des Museums geht es um den Zeitraum vom 8. bis 19. Jahrhundert. Die politischen wie auch die gesellschaftlichen Verhältnisse, u. a. die des Mittelalters, werden widergespiegelt.
Ausrüstungen, Lanzen und Helme sind hier zu bewundern und geben Informationen über die Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner. Hier findet man auch das Denkmal der Familie Jobst von Strünkede.

 

· Die industrielle Epoche

Herne als Industriestadt ist eine sehr junge Stadt. Ihre Geschichte beginnt folglich mit dem Bergbau und der Industrie seit etwa 1850. Herne erhält 1897 die Stadtrechte.
Epochen wie das deutsche Kaiserreich, die Weimarer Republik, der Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit führen die Besucher durch die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts bis zur aktuellen Gegenwart.


· Volkskunde

Die historische Ausstellung zeigt die bäuerlichen Arbeitsgeräte aus vor- und frühindustrieller Zeit (Pflüge, Eggen, Mühlsteine).
Geräte zur Lebensmittelherstellung (Sauerkraut-, Milchherstellung), zur Wachs- und Honiggewinnung sowie Geräte zur Textilherstellung werden ausgestellt (Spinnräder, Webstuhl). Eine komplette Schmiedeeinrichtung zeigt die Entwicklung der Schmiedetechnik.


· Glas und Keramik

Die Glassammlung entstammt aus den letzten drei Jahrtausenden: wertvolles ägyptisches, römisches, venezianisches Glas, Jugendstilglas bis zum preiswerten Pressglas.

Der Bereich Keramik wird nicht nur in dieser Abteilung ausgestellt, sondern ist in den o.g. Abteilungen der Ur- und Frühgeschichte oder des Mittelalters präsent. Über die Darstellung der Herstellung und des Gebrauchs von Keramik werden kultur- und sozialgeschichtliche Hintergründe aufgezeigt, die bis ins 19. Jahrhundert führen.
Ergänzt durch rund 200 Exponate der ,,Heide-Ulrike-Hapke-Stiftung" aus dem 20. Jahrhundert wird die umfangreichen Sammlung zur größten dieser Art in Westfalen.

Originalgroesse

Vom Dorf Haranni zur Industriestadt
(Standort der Dionysiuskirche s. rotes Rechteck)

© E.Wührl (4/2003)

 


Weitere Sehenswürdigkeiten im Schlosspark

Neben dem Schloss findet man die Schlosskapelle, die gerne besucht wird. Seit dem Jahr 1272 ist sie überliefert und im 14./15. Jahrhundert in heutiger Form erbaut.
Dort finden häufig Hochzeiten und Taufen statt.


In der Städtischen Galerie finden regelmäßig zeitgenössische Kunstausstellungen statt.

Zusätzlich kann sich der Besucher in der Museumsbibliothek über die einzelnen Themenbereiche informieren. Die Öffnungszeiten sind von Mo.- Fr. von 8:30 - 12.00 Uhr und Mo. - Fr. 13:30 - 15:30 Uhr. Sie bietet besonders den Einblick in Büchern und Katalogen aus der modernen Kunst. Die öffentliche Bibliothek befindet sich am Karl-Brandt-Weg 7, die ca. 100 m vom Schloss entfernt ist.

Nach dem Besuch des Schlosses lädt die Gaststätte ,,Schollbrockhaus" ein.
Sie liegt direkt neben dem Schloss und ist ein Fachwerkbau des 19. Jahrhunderts. Sie beherbergt Ausstellungsräume, die regelmäßig von Künstlern aus Herne und Umgebung genutzt werden.

Originalgroesse
Die Kapelle
Foto: E. Wührl (2/2002)


Adresse:
Schloss Strünkede / Emschertal-Museum:
Karl-Brandt-Weg 5
44623 Herne
Telefon: 02323 - 16-2611
www.herne.de

Die Öffnungszeiten:

dienstags bis freitags & sonntags 10 - 13 Uhr und 14 - 17 Uhr. Samstags 14 - 17 Uhr.
Montags geschlossen.
Führungen für Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung.

Eintritt: 1 €

Verkehrsverbindungen:

Die U 35 fährt alle 10 Minuten - Haltestelle Schloss Strünkede.
Die Buslinie 205 (Richtung Recklinghausen HBF) hält direkt gegenüber dem Schlosspark.

Mit dem Pkw: Auswärtige fahren am besten über die A 42 Ausfahrt "Herne Baukau" zum Schloss Strünkede. Fährt man dann auf den Westring Richtung Recklinghausen, kann man schon am Straßenrand die Grünanlage des Schloss Strünkede erkennen. Parkmöglichkeiten gibt es genug, besonders auf dem Blaupunktplatz, der von der Grünanlage nur durch den Westring getrennt wird. Ein kleinerer Parkplatz befindet sich am Karl-Brandt-Weg, der von der Bahnhofstraße angefahren werden kann.

Originalgroesse
U35 Haltestelle Schloss Strünkede
Foto: E. Wührl (2/2001)

 

Literatur & Quellen:
Emschertal-Museum: Schloss Strünkede, hg. v. d. Stadt Herne. Bottrop 1999
Knorre, Alexander von: Ein ambitionierter Anstreicher gab den Impuls zur Museumsgründung, Standorte Jahrbuch Ruhrgebiet 2001/2002, Essen 2001, S. 88-90
Knorre, Alexander von: Schloss Strünkede - Westfälische Kunststätten, Westfälischer Heimatbund, Münster 1981
Auszüge aus den Internetseiten der Stadt Herne: www.herne.de


Autorin:
Carmen Petersen (KAFM, 4/2003)

Auszeichnungen

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Schulrecht
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