Was steht auf dem Plan, wenn sich Schülerinnen und Schüler verschiedener Bildungsgänge und Klassen morgens mit kleinem Gepäck am Harpener Weg einfinden? Genau: Dann geht es gen York! Seit vielen Jahren schon steht der Kurztrip nach Großbritannien im Schulprogramm des Mulvany-Berufskollegs.
Jetzt haben sich die beiden FOS 13-Klassen, die Jahrgangsstufe 11 des Wirtschaftsgymnasiums und eine Gruppe aus der Mittelstufe der zahnmedizinischen Fachangestellten auf die Studienreise durch mehrere Länder in drei Tagen begeben:
Geschichte und Gegenwart, Wirtschaft und Kultur, Landeskunde und Zeit für eigene Entdeckungen markieren seit Jahren das Profil dieser Reise: So werden nicht nur mit dem holländischen Delft und dem englischen York zwei Handelsmetropolen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit besichtigt und die Hanse als eine Ur-Idee europäischer Kooperation thematisiert. Auch ermöglicht es eine ausgedehnte Hafenrundfahrt in Rotterdam, moderne Logistik in allen Facetten hautnah praktisch zu erleben.
Und nebenbei wird eingetaucht in europäische Kultur- und Geistesgeschichte der letzten 2000 Jahre, angefangen mit den „alten Römern“ über die Wikinger bis hin zu modernen Monarchien am Beispiel Hollands und Englands; dazu in Delft Jan Vermeer als Leuchtturm der Kunst- und die Kathedrale von York als Meilenstein der Architekturgeschichte. Und nicht zu vergessen die diesseitigen Aspekte von Landeskunde: von holländischen Pommes bis zu einem reichhaltigen englischen Frühstück an Bord der Fähre von Rotterdam nach Hull.
Wenn Engel reisen – sinnigerweise hörte auch das Busunternehmen auf diesen Namen – dann lacht der Himmel, sagt man, und so konnten wir Rotterdam und Delft bei herrlichem Frühlingswetter erkunden – und auch in York streikten die Regengötter, so dass wir uns trockenen Fußes auf der Stadtmauer dem Mittelalter nähern konnten. Durch Straßen zu gehen, die schon von William the Conquerer ins Doomsday-Book, einer Art Grundbuch, das nach der bislang letzten Eroberung Großbritanniens im 11. Jahrhundert angelegt wurde, eingetragen worden sind, ist, wenn man sonst durch die Straßen des Ruhrgebiets läuft ein besonderes Ereignis.
Die während der verschiedenen Besichtigungen in Holland und England gestellten Fragen der Schülerinnen und Schüler machten deutlich, dass hier praktisch und theoretisch Horizonte erweitert wurden. Und dass zudem die Klassengemeinschaften weiter zusammengewachsen sind, ist ein schöner – und durchaus beabsichtigter – Nebeneffekt dieses Studienfahrt-Konzepts, das auch im kommenden Jahr wieder im Schulfahrtenprogramm verankert ist.
Um es kurz zusammenzufassen: Die drei Tage werden bleiben!
Christopher Wulff